Vortrag von Frau Dr. Sassenberg am 10.11.2022 um 17.00 Uhr im Gemeindehaus Buschhausen, Skagerrakstraße 15, 46149 Oberhausen.
Das Gedenken „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ nahmen wir im vergangenen Jahr zum Anlass, uns wieder verstärkt deutsch-jüdischen Themen zu widmen. Mit einem Vortrag über ein eher selten behandeltes Thema der deutsch-jüdischen Geschichte möchten wir diesen Schwerpunkt abrunden, es geht um die Jeckes. Zwischen 1933 und 1939 flohen rund 60.000 deutsche Juden vor dem Nationalsozialismus ins britische Mandatsgebiet Palästina. „Jeckes“ nannte man sie vermutlich wegen ihrer Kleidung: Die Jacketts, getragen in den Büros und auf den Boulevards deutscher Städte, passten nicht in das neue Land mit seinem extremen Klima, ebensowenig ihre Träger. Überwiegend aus dem deutschen Bürgertum, brachten sie ihre ‚preußischen Tugenden‘ mit: Ordnung, Fleiß und Pünktlichkeit. Die einheimische Bevölkerung reagierte mit Ausgrenzung und Spott. Entsprechend schwer fiel den meisten Jeckes die Gewöhnung an die neue Heimat. Dennoch fanden sie ihren Ort in dem Gebiet, das als Staat noch gegründet werden musste. Mehr noch: sie schufen Strukturen, bauten auf und hinterließen bleibende Spuren im Land. Israel wäre nicht Israel ohne die Jeckes, heißt es.
Für den Vortrag konnten wir Frau Dr. Sassenberg, freiberufliche Historikerin und Publizistin aus Duisburg mit den Forschungsschwerpunkten deutsch-jüdische und europäisch-jüdische Geschichte, gewinnen. Im vergangenen Jahr hielt sie bei uns einen Vortrag über die Historikerin Selma Stern.
Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Gemeindehaus an der Skagerrakstraße erreichen Sie mit der Buslinie 955. (Vom Hauptbahnhof Oberhausen aus: Richtung Heinrich-Böll-Gesamtschule, vom Sterkrader Bahnhof aus: Richtung Anne-Frank-Realschule).
Bildquelle: Die Collage wurde freundlicherweise von Frau Dr. Sassenberg zur Verfügung gestellt.